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Active AR – Augmented Reality-Apps im Outdoor-/Trainingserlebnis

Active AR- Augmented Reality-Apps im Outdoor-/Trainingserlebnis

Bildquelle: gdconf.com


Fast Forward-Back in the Game…

Immersive Technologien wie Virtual und Augmented Reality bieten ein großes Potenzial, um Fans aktiv in Spiele einzubinden. In der Welt des virtuellen Sports gibt es nun wieder Fortschritte. Bei der Entwicklung von noch mehr Gamification hat sich ein junges Unternehmen konkret auf das Outdoor-Erleben und den Zuwachs körperlicher Fitness bei jungen Menschen konzentriert.
Hinzu kommen die wohl aufregendsten Entwicklungen mit der Shared AR-Technologie. Auf diese Weise können mehrere Benutzer ein virtuelles Objekt an derselben Position in der realen Welt platzieren – auf den jeweils verbundenen Geräten verbleibt es derweil an derselben Position.

Tim Friedland und Tom Minich von ForwardGame AR zeichnen für diesen neuen Weg verantwortlich. Das Startup aus Berlin hat sich seit dem Abschluss des leAD Sports Accelerator 2017 auf Innovationen im Bereich Mobile Gaming und Teamsport-Engagement konzentriert. leAD steht unter Adi Dasslers Schirmherrschaft und fördert seit Jahren junge Sport-Entrepreneure mit innovativen Ideen. So kürzlich etwa Anwendungen wie die Wingfield Box, die beim Tennisspielen Aufschlagsquoten, Breakpoints und andere Daten erfasst und vor Ort auswertet. ForwardGame AR entwickelte in den letzten Jahren, gemeinsam mit Deutschlands Top-Sportvereinen, derweil seine Ansätze weiter. Diesen März werden Minich und Friedland ihr neues sog. Multiplayer Active AR-Spiel vorstellen, das auf Shared AR-Technologie basiert.

Mehr Spiel´n!

Was genau versteht sich darunter? Active AR lässt den Benutzer aktiv mit virtuellen Objekten interagieren, die in die reale Welt überführt werden. Der Hauptunterschied zwischen klassischer AR und Active AR ist das Mixed-Reality-Erlebnis – beispielsweise, wenn virtuelle Objekte durch Geräte wie Mobiltelefone oder Tablets Teil der realen Welt werden und Anwender mit diesen durch Berührung auf physikalische Weise interagieren können. Der größte Vorteil von Active AR besteht in der Anforderung, sich körperlich zu betätigen. Ähnlich VR-Technologien in Sportstudios, besteht der Ansatz bei Active VR in einem konstruktiven Zusammenspiel zwischen realer physischer Anforderung und Gamifikation-Faktor.

Dabei will man mit der neuen Technologie vor allen Dingen junge Leute wieder zum „Spielen“ bringen.

„Die vernetzte Generation ist immer weniger an körperlicher Aktivität beteiligt. Junge Leute spielen selten draußen. Ein Großteil ihrer Zeit wird für nicht soziale und nicht aktive Spiele aufgewendet. Wir möchten die Technologie nutzen, um das Spiel so zu gestalten wie es sein sollte: aktiv, draußen und spielerisch.“

Tom Minich, ForwardGame AR

Dabei wurde zunächst Augenmerk auf Basketball bzw. die Telekom Baskets Bonn gelegt. Es handelt sich um eine Stadion-App, die in Kooperation mit Smart Mobile Labs entwickelt wurde und das Live-Streaming in der Halle mit Augmented-Reality-Spiel verbindet. Das bedeutet, dass Fans vor Ort die App nicht nur nutzen können, um in den Genuss von multiplen Perspektiven und Echtzeit-AR-Overlays während des Turniers zu kommen, sondern auch zu Spiel & Spaß in eigener Sache.

Diverse Add-ons bieten Material für eine Schatzsuche, bei der das Publikum in der Arena nach Kunstwerken sucht, deren Auffinden an virtuelle Herausforderungen gekoppelt ist. Quizfragen zu den Telekom Baskets, ein Quizduell und andere Gimmicks lösen den Stadionbesucher aus seiner passiven Ebene heraus. Die Augmented-Reality-App ermöglicht Fans zudem, selbst den Basketball in die Hand zu nehmen: virtuelle Bälle werden durch Schütteln ihrer Handys in projizierte Körbe geworfen, die ihren angestammten Platz im widergespiegelten Realo-Setting der Halle haben.

Während VR-Challenges auf entsprechende Hardware, teils teure Headsets und Controller angewiesen sind und gar für Multiplayer-Modi ein entsprechendes räumliches Setting benötigt wird, etwa bei Anwendungen wie HADO, liegt der Vorteil von AR eindeutig in der erleichterten Bedienung. Es gibt einige Geo-Location-/Open-World-AR-Spiele wie Ingress Prime (dem Nachfolger von Ingress und Vorgänger von Pokemon Go), die Fiktion und outer worlds miteinander verbinden. Auch hier resoniert die tatsächliche Umgebung des Spielers mit virtuellen Elementen, die allein per Smartphone in Augenschein genommen werden. Dabei gilt es sich für ein Team zu entscheiden und „Portale“ zu finden. Aber auch wenn derartige Spiele die Auffassungsgabe fördern und einen spannenden Gamifikation-Faktor bei realem Setting bieten, zielen Apps wie die von ForwardGame AR oder auch Dribble Up in eine andere Richtung.

Obgleich der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) seit Kurzem „eSports“ nicht weiter als Sport anerkennen will und Förderungen bisheriger Formate künftig nur noch unter dem Terminus „elektronische Sportsimulationen“ firmieren mag, ist AR/VR in Sachen Fitness nicht mehr wegzudenken. Denn diese gerieren sich hier v.a. als Anwendungen, die durchaus körperliche Betätigung und Kondition fördern. In Studien konnte nachgewiesen werden, dass virtuelles Training maßgeblich dazu beitragen kann, die Gesundheit des Anwenders zu fördern. Auch Veranstaltungen wie die Immersive Technology in Sports & Entertainment Summit oder die EOS in Interlaken beschäftigen sich extensiv mit den Potentialen von AR/VR auf dem Sportsektor.

FitAR sein – Leicht gemacht …

Soccer by Dribble Up Bildquelle: kickstarter.com

Die Integration von Augmented-Reality in körperliche Trainingsaktivitäten kann neben der Leistung auch die Genauigkeit des Users verbessern. Dribble Up bietet z.B. Live-Audio-Feedback und Tutorials verschiedenster Kategorien, um dürftige Soccer-Skills ultimativ herauszufordern. Allerdings wird ein spezifischer Ball benötigt, über den die Konnektivität hergestellt wird und aufgrund dessen kein WLAN nötig ist.

AR Sports hingegen bietet eine autonome App, deren Softwaresystem in bereits bestehende Spiele-Hosts integriert werden kann. Das Ziel der Plattform ist es, gemeinsames Spielen zu fördern.

Aktive Betätigung mittels AR-Apps ist indes kein völlig neues Feld. Seit rund zwei Jahren gibt es NBA AR für Fan-affine Spielereien zu Rankings, Spieler-Infos etc. Beim Wurftraining können aber auch die physischen Skills der User unter Beweis gestellt werden. Die App arbeitet mit Apples ARKit und scannt vor dem Spiel den umgebenden Raum zur adäquaten Positionierung des Reifens.

Eine weitere Multiplayer-Anwendung ist Apple´s Swiftshot – das leider noch keinen public release einfahren konnte. Zwar ergibt sich hier keine klassische Sportart zum Training der Kondition. Aber virtuelles Kugelschleudern, um die (Klötzchen-) Strukturen des Gegners zu treffen, hält dennoch in Bewegung und fordert die Konzentration: Höhe, Winkel und Distanz gegnerischer Strukturen müssen genau unter die Lupe, oder vielmehr – ins Visier des iPads – genommen werden, um nicht etwa über die anvisierten Ziele hinauszuschießen…

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Bildrechte Titelbild: © AdobeStock – Syda Productions

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