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Mehr als nur Kasperle: Internationales Figurentheater als VR-Erfahrung

Mehr als nur Kasperle: Internationales Figurentheater als VR-Erfahrung

Bildrechte Titelbild: © alternative photo - Adobe Stock

Ein Museum für Figurentheater & Puppenspielkunst hat spannende Inhalte seines Hauses über eine VR-Applikation aufbereitet: Parallel zur Sonderausstellung „Vorhang auf! Marionetten“ im Deutschen Drahtmuseum Altena gastierte das Deutsche Forum für Figurentheater & Puppenspielkunst Bochum (dfp) kürzlich mit seiner VR-Anwendung „Puppets 4.0“. Aber auch an anderen innovativen Orten, wie dem SAMPO Festival in Helsinki, wird die VR-Erfahrung kontextuell eingebunden.

An dieser Stelle weisen wir darauf hin, dass wir von Aspekteins neben eigenen Making Ofs diesen Blog nutzen, um VR-Experiences vorzustellen, die uns inspirieren – bei denen wir aber nicht unbedingt immer auch selbst beteiligt waren. Dieser Artikel fällt in eben diese Kategorie. Referenzen unserer eigenen Arbeit finden Sie in unserem Portfolio.

VR-Erfahrung, Neugier wecken!

Bereits 1948 begann der Bochumer Fritz Wortelmann, Gründer des dfp, mit dem Aufbau einer umfangreichen Sammlung zum Figurentheater. Mit VR wird die nach ihm benannte Sammlung auf außergewöhnliche Weise erlebbar: in rund 30 Minuten begeben sich Besucher mittels VR-Headset unmittelbar hinein in eine spannende VR-Erfahrung durch die kulturelle Geschichte des internationalen Figurentheaters

Mittels Headset können sich Nutzer auf eine VR-Erfahrung in das wundersame Reich des Figurentheaters begeben… Bildquelle: waz.de

Puppets 4.0 ist eine geführte VR-Experience, bei der Nutzer in eine virtuelle Welt eintauchen. Man intendierte weniger eine subjektive VR-Experience, als vielmehr eine Art virtuelles Museum, welches mit einem spielerisch aufbereiteten, informellen Mehrwert die grundlegende Neugier auf reale Inhalte stärken sollte!

Trotz begrenzter Interaktivität kann eine VR-Anwendung also dennoch einen sehr hohen Mehrwert liefern, beispielsweise mit einer informativen „Reise“ durch kulturell relevante Aspekte einer spezifischen Erzählkunst.

Wichtig ist hierbei ein „roter Faden“ an dem sich VR-Nutzer während der Ingebrauchnahme der App ausrichten können. Die VR-Applikation sollte deshalb eine klare narrative Grundstruktur aufweisen und Orientierung schaffen.

Puppets 4.0 setzt daher auf ein Maskottchen, Fritz Wortelmann, der als virtuelle kleine Marionette liebevoll durch die Ausstellung führt und spannende historische Einblicke freigibt.

Die VR-App-Anwendung Puppets 4.0. ist eine spannende VR-Erfahrung, die echte Neugier wecken soll… Bildquelle: fidena.de

Mit Oculus Quest VR-Headsets ausgestattet können sich Besucher durch insgesamt fünf Ausstellungsräume bewegen und unmittelbaren Kontakt zu den virtuellen Theaterfiguren herstellen. Diese entstammen aus vielen Kulturen unserer Welt. Umfassende Hintergrundinformationen, z.B. dokumentarisches Material, eröffnen Besuchern der virtuellen Welt den passenden Kontext. VR-Anwender erhalten hierdurch ein tieferes Sachverständnis zum Thema.

Neue Räume öffnen

VR-Nutzer gelangen schließlich über verschiedene Ebenen in die wundersame Welt des internationalen Figurentheaters:

„Raum Eins“ führt in den „Deutschen Wald“- hier zeigen Wortelmann und seine Zeitgenossen historisches Handpuppenspiel ab 1900, Puppen als NS-Propagandamittel und das künstlerisch-progressive Handpuppenspiel einer Lore Lafin.

Im zweiten Raum gelangen VR-Anwender dann zum „Altertümlichen Marktplatz“ mit eher lustigen Charakteren wie historischen, aber auch aktuellen Kasperfiguren. Zudem gibt´s einen kleinen Überblick über internationale Artverwandte des Kaspers und Beispiele der bekannten Figur aus Indonesien.

„Raum Drei“ führt auf einen „Basar“ und beleuchtet das indonesische Figurentheater in all seinen Facetten: hier erfahren Besucher mehr über das traditionelle Schatten-, Puppen- & Maskenspiel „Wayang“.

Mit dem vierten Raum betreten VR-Anwender dann einen Tempel und begeben sich auf einen Streifzug durch verschiedene Figurentheaterformen Asiens. Die aufgezeigte sakrale Atmosphäre unterstreicht die Bedeutung religiöser Kontexte für die zahlreichen fernöstlichen Puppenspieltraditionen und eröffnen sozusagen deren spirituelle Dimension, die im starken Kontrast zu vorangegangenen Exponaten steht.

Der fünfte und letzte Raum widmet sich schließlich der institutionellen Arbeit des dfp.

„Das Puppenspiel stellt eine eigenständige Kunstform dar, welche die Menschenbühne niemals imitieren will, weil sie andere Ausdrucksmöglichkeiten hat, die unausschöpflich sind.“ 

Lore Lafin

fidena.de

Im Hintergrund: VR-Nutzer, vorne: Übertragung des VR-Inhalts aus dem Sichtfeld des Headsets. Bildquelle:fidena.de

Insgesamt gibt es 56 Exponate zu bestaunen (ebenfalls mit dabei: japanische Noroma-Stabfiguren aus dem 17. Jahrhundert und zeitgenössische Schattenfiguren des australischen Künstlers Richard Bradshaw).

Das Maskottchen Wortelmann erklärt dabei nicht nur, wie Figurentheater inhaltlich und technisch funktioniert, sondern liefert auch Wissenswertes über die Marionetten selbst.

„Mit Puppets 4.0 erschließen wir unsere Sammlung auf modernste und außergewöhnliche Weise. Die Faszination des deutschen, europäischen und asiatischen Puppenspiels wird zu einem immersiven Erlebnis, mit dem sich neue Welten eröffnen“

Annette Dabs, Leiterin „Deutsches Forum für Figurentheater und Puppenspielkunst (dfp)“

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Bildrechte Titelbild: © alternative photo – Adobe Stock

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