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Poetische VR-(Selbst-) Erfahrung: Ein Rückblick auf das letztjährige Genfer Filmfestival

Poetische VR-(Selbst-) Erfahrung: Immersive Produktionen beim Genfer Filmfestival

Bildrechte Titelbild: © bennymarty - Adobe Stock

Heute startet das 29. Genfer Filmfestival/ GIFF (3. bis 12.11.2023). Als Einstimmung, was uns erwartet, werfen wir einen Blick zurück auf das letztjährige Festival – dort gab es nämlich echte Highlights in Sachen VR/360-Grad-Film zu sehen.

VR-Headsets in Anwendung auf dem GIFF; vorne: VR-Anwenderin mit Controllern erhält innerhalb der VR-App Handlungsspielraum. Immersive Produktionen lassen sich auf diese Art unmittelbar explorieren. Bildquelle: twitter/clubdiploGE

Immersive VR-Erfahrung

Im Mittelpunkt der Veranstaltung, die sich bereits 2016 als immersiver Austragungsort etablieren konnte, steht regelmäßig der Geneva Digital Market. Hier wird sich umfassend audiovisuellen Innovationen gewidmet, unter Experten ausgetauscht und immersive VR-Projekte werden vorangetrieben.

Über das jährliche GIFF hinaus betreiben die Veranstalter mit GIFF UNLIMITED auch weitere Partnerschaften außerhalb des Festivalzeitraums.

Gegenüber anderen Filmfestivals, die erst im Verlauf der Zeit 360-Grad-/VR-/MR-Film in ihr originäres Repertoire aufnahmen, richtete sich das GIFF in Sachen VR-Storytelling von Beginn an auf ein breites Spektrum künstlerischer Ausdrucksformen. Neben VR-Film stehen regelmäßig auch virtuelle Performances, Retrospektiven, Videoclips und immersive Installationen im Fokus – aus diesem Grund gilt der Event als eine der innovativsten VR-Veranstaltungen Europas!

„Eurydice“ ist eine immersive VR-Erfahrung bei der Rezipienten ebenfalls in die Unterwelt abtauchen…Bildquelle: see-nl.com

Zwei hoch immersive VR-Produktionen waren im letzten Jahr „Eurydice“ und „Evolver“.

Mit Controllern und VR-Headsets ausgestattet sitzen die Besucher in einer Rauminstallation auf praktischen Drehsesseln und tauchen in die virtuellen Welten technologischer Phantasmen ein.

Inspiriert vom Mythos muss der VR-Besucher als Orpheo ebenfalls in die Unterwelt hinabsteigen…

Mit dieser Aufgabe als Basis wird der Abstieg in die Tiefen des Unterbewussten, der Weite der Unendlichkeit zum 25-minütigen, immersiven Selbsterfahrungstrip in die beklemmende Welt des Nichts. Auch „Evolver“ nahm seine Festivalbesucher mit auf eine Reise in ein herausforderndes Paralleluniversum, welches uns gleichsam umgibt und zu durchdringen scheint.

So befassten sich beide VR-Projekte des „territoires virtuels“, dem für die immersive Sektion zuständigen Begegnungsort des Festivals, auf sehr unterschiedliche Art mit metaphysischen Räumen und deren möglichen, immanenten Erfahrungsebenen.

Mittels Virtual-Reality-Headset erhielten Besucher die Möglichkeit, sich abgeschottet von der Realität komplett den aufgezeigten Bildern zu widmen und sogar als Teil der Narration in die Geschichte einzutauchen.

Eine VR-Erfahrung bedeutet genau dies: präsent sein, sich unmittelbar auf die Erzählung einlassen und sogar Teil des Narrativs zu werden (hierfür bedarf es einiger erzählerischer & technischer Voraussetzungen, die wir in unserem Beitrag „The Psychology of VR- (Sinnes-Wahrnehmung und Virtuelle Realität“ näher beleuchten!)

Gemeinschaftserlebnis

Eine weitere Selbsterfahrung dieser Art war „Les Aveugles“, bei dem VR-Nutzer sich als sechs sehnsüchtig wartende Männer und Frauen verkörpert sehen, die gemeinsam auf die Rückkehr ihres „Anführers“ warten… getreu dem Motto: wir alle warten auf Hilfe von außen und suchen mehr oder minder nach einer verlässlichen Form von Führung.

Les Aveugles: mit anderen Besuchern ein virtuelles Narrativ erforschen…Bildquelle: tdg.ch

Die Vorlage liefert der belgische Schriftsteller Maurice Maeterlinck, der das Stück 1891 geschrieben hatte und, anders als bei anderen Theaterstücken seiner Zeit, dem Publikum mit den „Blinden“ keine fixen Charaktere präsentierte.

Damit avancierte Maeterlick zu einem Pionier neuer Dramatik, denn durch die entpersonalisierte Vorgehensweise seiner Charaktere ergab sich hier für die Zuschauer eine noch stärkere Konfrontation mit den eigenen inneren Zuständen.

Auch die Festivalbesucher des GIFF dürften am Tisch Platz nehmen. Auf diese Weise vermischten sich Fiktion und Realität noch mehr und das Gefühl, gemeinsam mit allen anderen VR-Besuchern Teil der Erzählung zu sein, intensiviert sich für alle Beteiligten gleichermaßen durch eben diese reale Anwesenheit.

„Les Aveugles“ ist auch ein weiteres Beispiel für immersives Theater wie es derzeit an vielen Veranstaltungsorten und Spielstätten inszeniert wird.

Im letzten Jahr konnten wir also eine Menge interessanter Projekte erleben – und das ist selbstverständlich auch als Inspiration für unsere eigenen Projekte wichtig:

Wir von der Aspekteins-GmbH sind eine VR-/360°-Content-Agentur und beraten unsere Kunden seit vielen Jahren zuverlässig rund ums Thema virtuelle Technologien. Rund um dieses Thema bieten wir zudem spannende Workshops und Schulungen!

Sie haben bereits ein konkretes Projekt im Visier? Dann freuen wir uns, Ihnen beispielsweise eine umfassende Machbarkeitsstudie vorlegen zu dürfen:

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Bildrechte Titelbild: © bennymarty – Adobe Stock

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