Meet our Ancestors – Auf VR-Erkundungstour in der Chauvet-Höhle

11. September 2020 Katrin Pape

Meet our Ancestors – Auf VR-Erkundungstour in der Chauvet-Höhle

Auf Googles Online-Ausstellungsplattform Arts & Culture/Meet Your Ancestors versetzt eine neue Virtual-Reality-App interessierte Besucher in eine 36.000 Jahre alte Höhle.

Mit der 6DoF-Anwendung Chauvet: The Dawn of Art können User insgesamt zwölf Stationen passieren und in prähistorische Zeiten abtauchen.

Once upon a time…

Mit einer Fackel ausgestattet geht es für den User von außerhalb der Höhle Schritt für Schritt ins Innere, weit zurück in eine nahezu unvorstellbare Vergangenheit… Auf der Suche nach Wollnashörnern, Höhlenbären, Hirschen oder Schnee-Eulen werden verlassene Feuerstellen und beeindruckende Tropfsteinformationen passiert, unheimliche Höhlenbuchten betreten und einige der (von der Haupthöhle abgehenden) 14 Kammern entdeckt.

Wie viele Menschen haben sich einst in der Höhle befunden und wer war für die Zeichnungen verantwortlich? Warum haben manche der dargestellten Tiere mehr als zwei Beinpaare und was hat es mit den gefundenen Bärenschädeln auf sich? Auf derartige Fragen können User hier Antworten finden, denn es handelt sich um eine geführte VR-Anwendung, in der auch Kommentare von Wissenschaftlern Raum finden.

Mit virtuellen Touren bietet die virtuelle Realität eine einzigartige Gelegenheit, immersiv in das Geschehen einzutauchen, sich im eigenen Tempo umzuschauen und auf spannende Art und Weise mit verschiedenen Ebenen der VR-App zu interagieren.

Bildquelle: virtualrealitytimes.com

Bildquelle:iim.fr

Entdecken, entdecken!

Die Chauvet-Höhle befindet sich in einem Flusstal im Südwesten Frankreichs und wurde schon 1994 von mehreren Hobby-Forschern (u.a. Namensgeber Jean-Marie Chauvet) entdeckt.

Die Besonderheit der rund 8500 Quadratmeter großen Höhle sind mehrere hundert Wandbilder, die einen fulminanten Einblick in das Leben unserer Vorfahren zulassen: Die Bilder sind nicht allein kreativer Ausdruck, sondern auch ein wertvolles Zeugnis der tiefen geistigen Verbundenheit zwischen Mensch und Tier.

Im Schutz der Unzugänglichkeit – denn vom umgebenden Massiv herabfallendes Geröll versperrte den Eingang mindestens 20.000 Jahre lang – konnten die Bilder dank der konstanten Höhlen-Temperatur von 13 Grad Celsius ohne größere Schäden oder Pilzbefall erhalten bleiben.

Die Tiermalereien, Gravuren und Zeichnungen sind, im Gegensatz zu Felsmalereien anderer prähistorischer Höhlen, vielfach mit Holzkohle angefertigt worden. So konnten Wissenschaftler mittels Radiokarbon-Messverfahren eine relativ genaue Altersbestimmung vornehmen.

Nutzer der VR-App kommen in den prähistorischen Gefilden der Grotte nun mit rund 54 Exponaten und rund 350 digitalisierten Objekten in Berührung, die Google zuvor als 3D-Modelle rekonstruierte.

Photoscans einer Höhlenmalerei: Aus detaillierten Nah-Aufnahme werden Punktwolken zur Realisierung von 3D-Modellen generiert. Bildquelle: sketchfab.com

Dabei wurden Laserscan- und Photogrammetrie-Aufnahmen genutzt, die Ingenieure von der Höhle aufnehmen konnten. Die Aufnahmen nutzte man auch zum Bau einer Chauvet-Replik: Da die originale Höhle seit 2014 UNESCO-Weltkulturerbe ist und auch davor aus Erhaltungsgründen für touristische Besucher tabu war, baute man auf Basis jener Daten für die allgemeine Öffentlichkeit auf 3000 Quadratmetern und in nur wenigen Kilometern Entfernung einen beeindruckenden Nachbau der Höhle.

Möglichkeiten im Hier & Jetzt

Im Verlauf der Jahre hat Google weltweit unzählige Ausstellungen digitalisiert. „Chauvet: The Dawn of Art“ schließt an die im vergangenen Jahr ebenfalls auf Arts & Culture veröffentlichte Virtual-Reality-Tour „Château de Versailles“ an, um Menschen unzugängliche Orte näher zu bringen.

Chauvet VR zeigt uns, wie Menschen vor vielen Zeitaltern mit kreativem Ausdruck umgingen und stellt die Höhlenmalereien z.B. auch in einen Kontext mit der Avantgarde-Kunst. Künstler wie Pablo Picasso studierten schließlich intensiv die rund fünfzig Jahre zuvor entdeckten Lascaux-Höhlenmalereien.

Chauvet AR auf dem Smartphone. Bildquelle: auganix.org

Wer kein VR-Headset zur Verfügung hat, kann die Chauvet-Höhle mit drei Freiheitsgraden auf der Arts &Culture Website erkunden, per 360-Grad-Video ohne VR-Headset auf Entdeckungsreise gehen oder mit einem AR-kompatiblem Smartphone die Pocket-Gallery-App nutzen.

Zudem gibt es eine filmische Umsetzung der französischen Kollegen von ARTE360.

Wir bauen virtuelle Erfahrungen und sind auf VR-App-Entwicklung & immersives Storytelling spezialisiert. Kommen Sie mit auf eine Reise in die virtuelle Welt: Es gibt viel zu entdecken!

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Bildrechte Titelbild: © Sergey Nivens – Adobe Stock

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